EXTREME TROCKENHEIT

Waldbrandgefahr durch extreme Trockenheit ist nicht nur im Hochsommer ein Thema. Wenn es längere Zeit nicht geregnet hat, reichen bereits kleinste Zündquellen aus, um die ausgetrocknete Vegetation in Brand zu setzen. Zigarettenglut, Reste vom Grillfeuer oder sogar eine einzelne Glasscherbe können so zu gefährlichen "Waldbrandstiftern" werden. Daher gilt in Wäldern auch ein generelles Rauchverbot im Zeitraum vom 1. März bis 31. Oktober. Eine rasend schnelle Ausbreitung dann kaum vermeidbar.

Verlauf eines Waldbrandes:
Häufig sorgt der Mensch dafür, dass ein Wald Feuer fängt und sich dabei selbst in Gefahr bringt und die Lebensräume von Pflanzen und Tieren zerstört. Oft beginnt ein Feuer im Wald dann am Waldboden, aber auch ein Blitzeinschlag kann dazu führen, dass es zu einem Waldbrand kommen kann. Hier kommt es in erster Linie darauf an, wie feucht oder trocken der Boden ist. Am Waldboden selbst entzündet sich schnell das trockene Gras und der Unterwuchs. Dieses sogenannte Bodenfeuer kann von der Feuerwehr noch verhältnismäßig leicht bekämpft werden kann. Wächst sich dieses zu einem Lauffeuer aus, kann es besonders bei Nadelholzbeständen auf die Baumwipfel überspringen. Das kann zu einem Kronenfeuer und zu einer rasanten Ausbreitung der Flammen führen. Bis zu einem Vollfeuer ist es dann nicht mehr weit, und dieses kann so gut wie nicht mehr gelöscht werden.

Arten von Waldbränden:
Grundsätzlich unterscheidet man vier Arten von Waldbränden und sie unterscheiden sich dadurch, wie sie entstehen und was sie auszeichnet. Man unterscheidet Boden- und Vollfeuer, Moor- und Stammbrände.

Bodenfeuer: 
Dabei handelt es sich um Schwelbrände am Boden, die besonders leicht entstehen, wenn viel organisches Material wie Laub oder Torf auf dem Waldboden verteilt ist. Bodenfeuer zerstören Baumwurzeln und sind deshalb für die Natur am schlimmsten.

Vollfeuer: 
Vollfeuer entstehen immer aus Bodenbränden, wenn das Feuer den oberen Bereich der Bäume erreicht. Im Kronenbereich ist durch geringe Verqualmung noch viel Sauerstoff vorhanden. So wird das Feuer genährt und die Ausbreitung zum Vollfeuer geschieht rasend schnell. Der Rauch eines Vollbrandes ist aufgrund von dicht benadeltem oder belaubtem und grünen Brennmaterial dunkelgrau bis schwarz. Ein Vollfeuer verbraucht viel Sauerstoff, dieser Verbrauch führt zu einem starken Luftzug im bodennahen Bereich. Dieser "selbstgemachte" Wind sorgt dafür, dass sich das Feuer rasch zu allen Seiten ausbreitet. Wegen der starken Verqualmung ist die eigentliche Feuerfront nur schwer zu lokalisieren. Sie entstehen, wenn für ein Feuer am Waldboden ausreichend Material vorhanden ist, sodass die Flammen in den Kronenbereich hochschlagen können. Die Regeneration der betroffenen Fläche ist deutlich erschwert und kann sogar den Tod für das betroffene Waldgebiet bedeuten. 

Moorbrand:
Moorbrände kommen in unserer Region selten vor. Den Saum eines Moorbrandes zu orten ist schwierig, da der Brand sich meist im Unterboden des Moores abspielt und der Rauch selten in einer senkrechten Linie aus dem Boden aufsteigt.

Stammbrand:
Stammbrände entstehen in der Regel durch Blitzschlag oder ausgelöst durch einen Knallkörper.. Daher sind diese Brände äußerst selten. Meist brennen die Borke oder hohle Bäume. Aus einem Stammbrand kann ein Bodenfeuer entstehen, wenn sich bei Trockenheit der am Stammfuß befindliche Bodenbelag entzündet.

(W. Kohlhammer GmbH - www.feuerwehr-lehrbuch.de)

Sicherheitshinweise

  • kein offenes Feuer im Wald oder in Waldnähe machen
  • keine Zigaretten aus Autos oder Zügen werfen
  • generelles Rauchverbot in Wäldern zwischen dem 1. März und 31. Oktober beachten
  • keine Glasflaschen oder Glasscherben im Wald zurücklassen (Brennglaseffekt)
  • Reisig und Restholz bei bestehender Waldbrandgefahr nicht verbrennen, sondern abtransportieren, häckseln oder Witterungswechsel abwarten
  • Parkhinweise: nicht auf trockenem Gras das Auto abstellen; heißgelaufene Katalysatoren können einen Brand verursachen, und außerdem immer so parken, dass Rettungs- und Löschfahrzeuge nicht behindert werden (siehe auch Freie Fahrt gewähren)
  • Waldbrände sofort der Feuerwehr melden, Notruf 112 wählen

Gefahrstufen

1  = sehr geringe Gefahr
2 = geringe Gefahr
3 = mittlere Gefahr
4 = hohe Gefahr
5 = sehr hohe Gefahr

Während der Waldbrandsaison (März bis Oktober) stellt der Deutsche Wetterdienst täglich aktualisierte Prognosen der Waldbrandgefahren für Deutschland bereit (außerhalb dieser Zeit erscheint lediglich ein Testbild). 

Sie können die Prognosekarte über die Homepage des DWD unter www.dwd.de aufrufen.

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